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iglidur® M250 - Werkstoffdaten

Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick

  • Besonders resistent gegen Kantenpressung
  • Besonders resistent gegen Stöße und Schläge
  • Besonders resistent gegen Schmutz und Staub
  • Foggingverhalten nach DIN 75201-B
M250 Werkstoffeigenschaften

Wann nehme ich diesen Werkstoff?

  • Wenn die Lager starken Verschmutzungen
    ausgesetzt sind
  • Für hervorragende Schwingungsdämpfung
  • Bei niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten
  • Wenn mechanische Nacharbeit erforderlich ist
  • Unempfindlich gegen Kantenpressung
  • Hohe Schlagzähigkeit
  • Dicke Wandstärken nach DIN 1850

Wann nehme ich einen anderen Werkstoff?


Maximale Gleitgeschwindigkeit

m/s rotierend oszillierend linear
dauerhaft 0,8 0,6 2,5
kurzzeitig 2 1,4 5
Tabelle 02: Maximale Gleitgeschwindigkeit

Zulässige Gleitgeschwindigkeiten

Standardmäßig wird iglidur® M250 als ein dickwandiges Lager gefertigt. iglidur® M250 eignet sich am besten für geringe bis mittlere Oberflächengeschwindigkeiten. Die maximal zulässige Gleitgeschwindigkeit im Trockenlauf beträgt 0,8 m/s (rotierend) bzw. 2,5 m/s (linear). In der Praxis lassen sich aufgrund von Wechselwirkungen unterschiedlicher Einflüsse diese Grenzwerte nicht immer erreichen.

Abb. 04: Reibwerte in Abhängigkeit von der Gleitgeschwindigkeit, p = 0,75 MPa

X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Reibwert μ
Abb. 05: Reibwerte in Abhängigkeit von der Belastung, v = 0,01 m/s

X = Belastung [MPa]
Y = Reibwert μ

Reibung und Verschleiß

Der Reibwert μ eines Gleitlagers wird unter anderem durch Gleitgeschwindigkeit und Belastung beeinflusst (Abb. 04 und 05).
iglidur® M250 trocken Fett Öl Wasser
Reibwerte µ 0,18 - 0,40 0,09 0,04 0,04

Tabelle 04: Reibwerte für iglidur® M250 gegen Stahl (Ra = 1 μm, 50 HRC)



Wellenwerkstoffe

Reibung und Verschleiß sind auch im hohen Maße vom Gegenlaufpartner abhängig. Betrachtet man den Reibwert, liegt für iglidur® M250-Lager die günstigste Rauigkeit der Welle bei Ra = 0,6 mm. Abb. 06 und 07 zeigen einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit iglidur® M250-Gleitlagern durchgeführt worden sind. Bis zu Belastungen von 2 MPa spielt der Wellenwerkstoff bei Rotation eine vergleichsweise geringe Rolle. Es sollte deshalb bei höheren Belastungen auf einen geeigneten Wellenwerkstoff geachtet werden. Dies sind die gehärteten Wellen, wie beispielsweise Cf53 oder hartverchromte Wellen. Aus Abb. 07 wird ersichtlich, dass iglidur® M250 wesentlich besser für Rotationsals für Schwenkbewegungen geeignet ist. Hierzu muss aber erwähnt werden, dass in der Praxis bei Schwenkbewegungen oftmals die Schwingungen, die auf die Lager wirken, besonders hoch sind. Hier kann iglidur® M250 seine besonderen dämpfenden Eigenschaften ausspielen. In unserem Test sind solche Schwingungen ausgeschlossen, so dass der Vergleich zwischen Rotation und Schwenkbetrieb zunächst überrascht.
Wellenwerkstoffe
Abb. 07 Abb. 06: Verschleiß, rotierende Anwendung mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, p = 1 MPa, v = 0,3 m/s

Y = Verschleiß [μm/km]

A = Alu, hartanodisiert
B = Automatenstahl
C = Cf53
D = Cf53, hartverchromt
E = St37
F = V2A
G = X90
Verschleiß bei schwenkenden und rotierenden Anwendungen Abb. 07: Verschleiß bei schwenkenden und rotierenden Anwendungen mit verschiedenen Wellenwerkstoffen bei p = 2 MPa Y = Verschleiß [μm/km]

A = Cf53
B = hartverchromt
C = V2A
D = St37

Farbe blau = rotierend
Farbe pink = oszillierend


Durchmesser
d1 [mm]
Welle h9
[mm]
iglidur® M250
D11 [mm]
Gehäuse H7
[mm]
bis 3 0 - 0,025 +0,020 +0,080 0 +0,010
> 3 bis 6 0 - 0,030 +0,030 +0,105 0 +0,012
> 6 bis 10 0 - 0,036 +0,040 +0,130 0 +0,015
> 10 bis 18 0 - 0,043 +0,050 +0,160 0 +0,018
> 18 bis 30 0 - 0,052 +0,065 +0,195 0 +0,021
> 30 bis 50 0 - 0,062 +0,080 +0,240 0 +0,025
> 50 bis 80 0 - 0,074 +0,100 +0,290 0 +0,030

Tabelle 07: Wichtige Toleranzen für iglidur® M250- Gleitlager nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen

Einbautoleranzen

iglidur® M250-Gleitlager benötigen für optimales Arbeiten relativ große Lagerspiele. Diese stellen sicher, dass die Lagerbuchsen auch bei Temperaturausdehnung und Wasseraufnahme zuverlässig arbeiten. Die Nachteile des Lagerspiels werden durch die schwingungsdämpfenden Eigenschaften wieder ausgeglichen. Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit D11-Toleranz selbständig ein. Die Welle sollte mindestens h9-toleriert sein.

Weitere Eigenschaften

Medium Beständigkeit
Alkohole + bis 0
Kohlenwasserstoffe +
Fette, Öle, nicht additiviert +
Kraftstoffe +
verdünnte Säuren 0 bis -
starke Säuren -
verdünnte Basen +
starke Basen 0
+ beständig      0 bedingt beständig      - nicht beständig
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C]
Tabelle 05: Chemikalienbeständigkeit von iglidur® M250
Elektrische Eigenschaften
iglidur® M250-Gleitlager sind elektrisch isolierend
spezifischer Durchgangswiderstand > 1013 Ωcm
Oberflächenwiderstand > 1011 Ω

Chemikalienbeständigkeit

iglidur® M250-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Sie sind gegen die meisten Schmierstoffe beständig. Von den meisten schwachen organischen und anorganischen Säuren wird iglidur® M250 nicht angegriffen.

Radioaktive Strahlen

Gleitlager aus iglidur® M250 sind unter radioaktiver Strahlung bedingt einsetzbar. Sie sind beständig bis zu einer Strahlungsintensität von 1 · 104 Gy.

UV-Beständigkeit

iglidur® M250-Gleitlager sind gegen UV-Strahlen dauerhaft beständig.

Vakuum

Im Vakuum gasen iglidur® M250-Gleitlager aus. Die verhältnismäßig hohe Feuchtigkeitsaufnahme der Lager lässt daher den Einsatz im Vakuum nur eingeschränkt zu.

Typische Anwendungsbereiche

Landmaschine

Agrartechnik

Möbel

Möbel und Industrial Design

Textilindustrie

Textilindustrie