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Langsame Bewegung – aber hohe Anforderungen

igus-Energiekette „basic flizz“ in der ZWAV-Kläranlage Plauen

Der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland (ZWAV) hat in der Kläranlage Plauen die Motorleitungstrommel, die einen Räumer mit Energie versorgte, durch ein „Basic Flizz“-System der Firma igus ersetzt. Seitdem läuft die Energie- und Signalversorgung des Vorklärbeckens störungsfrei. Das neue System – eine montagefertige Kombination aus Energiekette und Edelstahl-Einhausung – wurde speziell für das Anforderungsprofil des Klärwerkbetriebs entwickelt.

Steckbrief

  • Was wurde benötigt: E2-Energiekette in einer wetterfesten Einhausung aus Edelstahl, „chainflex“ Leitungen
  • Anforderungen: ganzjährige Verfügbarkeit bei 24/7-Betrieb, Frost, starke Sonneneinstrahlung, minimaler Wartungsaufwand, da installiertes System nur noch schwer zugänglich ist
  • Branche: Klärwerk
  • Erfolg für den Kunden: Energiekettenlösung/Komplettlösung speziell für Klärwerke, langjähriger störungsfreier Betrieb mit minimalem Wartungsaufwand, starkes Preis-Leistungs-Verhältnis
ZWAV Plauen

Problem

Für einen Experten der Automatisierungstechnik hat der automatisierte Prozessablauf am Vorklärbecken einer Kläranlage eine ungemein beruhigende Wirkung: Der bewegliche Räumer, der an einem Portal über dem Becken verfährt, braucht jeweils mehrere Minuten, um Öle und Fette sowie den abgesetzten Schlamm ans Ende des Beckens zu fördern, wo er abgepumpt und der Aufbereitung zugeführt wird.
Damit ist diese Anwendung untypisch für eine Energiekette – aber aus der geringen Geschwindigkeit der Bewegungen darf man nicht den Schluss ziehen, hier handle es sich um eine „Low end“-Anwendung für bewegliche Leitungsführungen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Energiezuführung muss ganzjährig und im Freien im 24/7-Betrieb funktionieren – bei Frost, starker Sonneneinstrahlung, in korrosiver, teilweise aggressiver Umgebung und mit minimalem Wartungsaufwand. Weiterhin ist das Vorklärbecken der Anlage in Plauen ist mir fast 60 Metern relativ lang, und die bewegliche Energiezuführung musste an der Innenseite des Beckens montiert werden. Die Korrosionsbeständigkeit ist deshalb hier nochmals wichtiger, ebenso der möglichst wartungs- und verschleißfreie Betrieb: Ohne ein Ablassen des Beckens ist ein Energiezuführungssystem hier nicht zugänglich.

Lösung

igus hatte zum Zeitpunkt der Suche nach einer Lösung von Betreiberseite passenderweise gerade einen neuen Standard für die Klärwerkstechnik vorgestellt: Das „basic flizz“-System. basic flizz ist eine Komplettlösung für die bewegliche Energiezuführung zu Räumern, Rechen und anderen Klärwerkssystemen. Es besteht aus einer E2-Energiekette, die mit den bewährten „chainflex“ Leitungen befüllt und in einer wetterfesten Einhausung aus Edelstahl sicher und störungsfrei geführt wird. Das ebenso kompakte wie robuste System eignet sich für die Boden- und Wandmontage, lässt Verfahrwege bis 200 Meter zu und ist von Grund auf für den langjährigen störungsfreien Betrieb bei minimalem Wartungsaufwand entwickelt. Es überzeugte die Betreiber der Verbandskläranlage Plauen, und bei der folgenden Ausschreibung, mit der ein unabhängiges Ingenieurbüro beauftragt wurde, konnte auch das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen, so dass der Installation nichts mehr im Wege stand.
Die Befüllung der Energiekette richtet sich dabei nach den Wünschen des Betreibers. Es können Leitungen mit bis zu 25 Adern verwendet werden, und neben Energie lassen sich auch Signale von Antrieben und Sensoren übertragen. In vielen Klärwerken – so auch in Plauen – wird ein Zugdraht in die Kette eingelegt, damit man bei Bedarf eine weitere Leitung durchziehen kann. Damit hat der ZWAV eine zukunftssichere und wirtschaftliche Lösung für die Energiezuführung zum Räumer gefunden. 

„Es sind keine Probleme aufgetreten. Mit der Motorleitungstrommel hätten wir sicherlich mindestens noch einmal eine Havarie gehabt"

Andreas Schubert, Bereichsleiter des ZWAV Plauen zu seiner Erfahrung mit dem igus-Energiekettensystem
Energiekette
Energiekette

Gesucht war eine Alternative zur Motorleistungstrommel

Die klassische Lösung für einen Räumer im Klärwerk ist eine Motorleitungstrommel, die auf der Räumerbrücke mitfährt und die Leitung synchron zur Position des Räumers auf- und abrollt. Ein solches System kann aber Probleme bereiten, wie die Verantwortlichen der Verbandskläranlage Plauen feststellten. Andreas Schubert, Abwassermeister und verantwortlich für einen Meisterbereich des Anlagenbetreibers ZWAV (Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland): „Da sich die Leitung auf der Beckenkrone ablegt, kann sie sich verdrehen und bei Frost auch festfrieren. Dann wird sie vom Räumer überfahren und muss ausgetauscht werden.“
Das passierte auch in Plauen, wo die Abwässer von rund 70.000 Einwohnern und der ansässigen Industrie aufbereitet werden, gleich mehrfach und führte zu hohen Reparaturkosten, weil die Leitungen auf die widrigen Umgebungsbestimmungen abgestimmt und entsprechend teuer sind. Die Idee zur Energiekette kam schließlich von einem Elektriker, der in einem ganz anderen Einsatzfeld bereits mit den Systemen gearbeitet hatte.