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Zuverlässig bei Nässe, Kälte und Hitze

Energiekettensystem im Sandfangbecken der Kläranlage Bamberg

Prozesssicherheit erhöhen, Wartungsaufwand minimieren, Daten zukunftssicher übertragen – das sind die Anforderungen an die Energieversorgung des Sandfangräumers in der Kläranlage in Bamberg. Ein zuverlässiges Energiekettensystem von igus sorgt für die notwendige Funktionssicherheit. Es ersetzt eine in die Jahre gekommene Motorkabeltrommel. Das kostengünstige und wartungsarme Komplettsystem setzt sich aus einer robusten Energiekette, verschiedenen Leitungen zur Strom- und Datenübertragung sowie einer Einhausung aus Edelstahl zusammen. Alle Beteiligten sind sich sicher: Das wartungsfreie System wird über viele Jahre störungsfrei funktionieren.

Steckbrief

  • Was wurde benötigt: basic flizz“-System, Energiekette, chainflex-Elektroleitungen, chainflex-Spezialleitungen mit TPE-Außenmantel, Condition-Monitroring System
  • Anforderungen: Energiezuführung, die Dauerbelastung (365 Tage/Jahr in Betrieb) und starken Witterungseinflüssen standhält, schnelle Projektrealisierung innerhalb weniger Monate
  • Branche: Kläranlage
  • Erfolg für den Kunden: besonders wartungsarme Energiekette, wetterfeste Lösung, die der Witterung standhält, Vor-Ort-Montage und termingerechte Fertigstellung innerhalb kürzester Zeit
Die Ausgangssituation am Nachklärbecken

Problem

Das mechanisch biologische Klärwerk Bamberg mit Nährstoffelimination ist für rund 220.000 Einwohner ausgelegt. Hier werden zwischen 95 und 99 Prozent der im Abwasser enthaltenen Inhaltsstoffe vor der Einleitung in die Regnitz entfernt. Die Aufgaben werden mit insgesamt 29 Mitarbeitern von den Bereichen Verfahrenstechnik, von einer Elektro- und Schlosserwerkstatt sowie dem Abwasserlabor wahrgenommen.
Im Bereich des Sandfangräumers muss eine in die Jahre gekommene Lösung mit einer sich automatisch auf- und abwickelnden Motorkabeltrommel zur Strom- und Datenversorgung ersetzt werden. Dieser ursprüngliche Aufbau hat zum einen den steigenden technischen Anforderungen im Bereich der komplexen Datenübertragung nicht mehr entsprochen. Die neue Lösung muss sich in der Anlage bei Dauerbelastung beweisen, da der Sandräumer an 365 Tagen rund um die Uhr in Betrieb ist. Gleichzeitig gibt es starke Witterungseinflüsse, die dem alten System bereits schwer zugesetzt haben. Da die Motorkabeltrommel während der Projektierungsphase schließlich endgültig seinen Geist aufgab, musste die neue Energiezuführungslösung zudem innerhalb nur weniger Monate realisiert werden.

Lösung

Zum Einsatz kommt heute ein standardisiertes „basic flizz“-System zum Führen von Energie, Daten und Luft, das sich seit Jahren vielfach europaweit in Kläranlagen bewährt. Das wartungsarme System deckt Verfahrwege bis 100 Meter und mehr ab. Modular aufgebaut, vereint es im Klärwerk die Energiekette, chainflex Leitungen und Führungsrinne in einer kompakten, mit Edelstahl eingehausten wetterfesten Komplettlösung, die Witterungseinflüssen wie Sonne, Wind, Schnee und Eis trotzt und bei Dauerbelastung sicher funktioniert.
Neben chainflex Elektroleitungen für die Pumpen und den Motor stehen in der Energiekette auch chainflex Spezialleitungen mit TPE-Außenmantel für den Außeneinsatz für die Datenübertragung zur Verfügung. Sie sind überwiegend vor Ort von den Spezialisten montiert beziehungsweise in die Kette eingelegt worden. Ein Condition Monitoring System zur zusätzlichen Zug-/Schubkraftüberwachung sorgt in der Anlage heute außerdem für den notwendigen Systemschutz. Wird der eingestellte Wert über- oder unterschritten, schaltet das System automatisch ab. So werden kostenintensive Störungen im Vorfeld unterbunden. Ein schwimmender Mitnehmer, befestigt am Mitnehmerarm, gleicht Querbewegungen beziehungsweise den seitlichen Versatz des Räumers aus und sorgt für einen kraftfreien Lauf der Kette in der Führungsrinne.

„Wir sind so zufrieden, dass wir daran denken, diese Kette auch am Vorklärbeckenräumer zu realisieren"

Rainer Mild, Abwassermeister beim Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg
Energiekette
Leitungen in der Anlage

Mit LBT Flizz den Wartungsaufwand drastisch reduziert

Nicht Seit der Montage im Jahr 2000 läuft das System ohne Probleme. Der Wartungsaufwand konnte somit drastisch reduziert werden. Da ist es nicht weiter erstaunlich, dass der Aggerverband mit dieser Lösung zufrieden ist. Auch dem Service von igus stellen die Verantwortlichen gute Noten aus. Dazu Reinhard Braun, Betriebsbereichsleiter Elektrotechnik des Aggerverbandes: "Unsere Ansprechpartner haben immer schnell und unbürokratisch reagiert."
Nicht nur in diesem Anwendungsfall bewährt sich das LBT Flizz-System unter widrigen Umgebungsbedingungen. Sämtliche verwendeten Materialien des Systems sind korrosionsgeschützt und witterungsbeständig. Entsprechend viele weitere Möglichkeiten sind bereits realisiert, zum Beispiel in Regenwasser-Überlaufbecken oder auch bei Hafenkranen, die extreme Anforderungen an den Korrosionsschutz erfüllen müssen. Da die Systemkomponenten zudem beständig gegen die gängigen Chemikalien, Fette sowie Lösungsmittel sind, liefert igus das LBT Flizz-System auch an die Hersteller und Betreiber von Galvanikanlagen und anderen Anlagen der Chemietechnik.

Technische Nachteile der bisherigen Lösung

Auf der Motortrommel, die den Sandfangräumer vorher mit Energie versorgt hat, wurde eine Leitung ungeschützt automatisch auf- und abgewickelt und über einen separaten Antrieb ständig auf Spannung gehalten. Die Daten- und Stromleitungen sind auf engstem Raum verlegt worden, was schon immer zu einer gewissen Störanfälligkeit geführt hat. Neben den bisher klassischen Kupferleitungen kommen heute auch Netzwerk- und Lichtwellenleitungen zum Einsatz, die in einer Motortrommel aufgrund der unzureichenden räumlichen Trennung nur schwer realisiert werden konnten.
Dazu spielen die Themen Verschleiß sowie Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Alle Signale wurden aus der Drehbewegung der Trommel über Schleifringkontakte übertragen und weitergeleitet. Die Kontaktstellen unterlagen Feuchtigkeit und damit Korrosion und mussten regelmäßig getauscht werden. Anlagenstillstand ist vorprogrammiert. Außerdem spielt im Winter Frost eine Rolle. Die Leitung wird schnell nass, friert ein und muss deswegen in der kalten Jahreszeit beheizt werden, was für zusätzliche Kosten sorgt. Der separate Antrieb, der Stromverbrauch durch die separate Heizung, der Wartungsaufwand sowie die zu geringe Ausbeute bei der Datenübertragung sprechen in der Summe dafür, auf leistungsfähigere Komponenten bei steigender Wirtschaftlichkeit zu setzen.
Condition Monitoring System