Geräte zur Stoppelbearbeitung in der Landwirtschaft, sogenannte Grubber, dienten früher in erster Linie zur Unkrautbekämpfung. Heute liegt der hauptsächliche Nutzen vor allem darin, die Ackerflächen zu lockern, organische Masse einzumischen und auf die nächste Aussaat vorzubereiten. Der „Karat 9“ der Firma Lemken GmbH und Co. KG aus Alpen ist ein Intensiv-Grubber, mit dem sowohl flach als auch mitteltief und tief gearbeitet werden kann, je nach Anforderung und Arbeitsschritt. Dabei setzt Lemken an den Lagerstellen schmierfreie Kunststoffgleitlager von igus ein, mit denen auf eine nachträgliche Schmierung vollständig verzichtet werden kann.
Die Lemken GmbH und Co. KG ist ein familiengeführtes Unternehmen, das sich auf die Herstellung landwirtschaftlicher Geräte für die Bodenbearbeitung, Aussaat und den Pflanzenschutz spezialisiert hat. Einen Produktbereich des Herstellers bilden Geräte zur Stoppelbearbeitung, sogenannte Grubber und Kurzscheibeneggen. Diese dienen heute vor allem zur konservierenden Bodenbearbeitung und Stoppelbearbeitung. Mit dem „Karat 9“ bietet Lemken einen Intensiv-Grubber an, der zwischen fünf und 30 Zentimeter tief in den Boden eindringt und so optimal organische Masse einarbeitet. Während des Einsatzes kann es vorkommen, dass größere Steine in dem Boden in der Bahn des Traktors und seines Bodenbearbeitungsgerätes liegen, die den Arbeitsablauf nicht behindern dürfen. Aus diesem Grund verfügt der Karat 9 über Überlastelemente, wodurch die Zinken, die bei normalem Betrieb im Boden arbeiten, automatisch nach hinten und oben ausweichen und danach wieder automatisch in die Arbeitsposition zurückgeführt werden. Die für die Bewegung der Zinken eingesetzte metallische Lagerlösung musste je nach Größe des Grubbers bis zu 1 Std. täglich abgeschmiert werden, damit die Lager ihren Dienst richtig ausführen konnten. Wurden die je nach Arbeitsbreite vielzähligen Schmierpunkte nicht ausreichend geschmiert, führte die resultierende Mangelschmierung zu erheblichen Problemen mit Korrosion und stark erhöhtem Verschleiß der Lagerstelle, was schließlich zu Schäden an Wellen und Aufnahmebohrungen führte.
Im Jahr 2008 war der Karat die erste Anwendung von Lemken, die mit schmierfreien iglidur Gleitlagern realisiert wurde. Zuvor setze Lemken in seinen Maschinen DU-Buchsen ein. „Beim Karat-Grubber haben uns am Anfang alle belächelt, weil wir an der Lagerstelle Plastik einsetzen wollten“, gibt Lars Heier zu. „Heute müssen je nach Belastung lediglich alle paar Jahre mal die Kunststoffgleitlager ausgewechselt werden, was neben dem gesparten Schmiermittel einen weiteren Kostenvorteil ausmacht.“ Seit diesem Pionierprojekt wurden noch zahlreiche andere Geräte von Lemken mit iglidur Gleitlagern ausgerüstet. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen funktioniert dabei sehr gut: igus testet die eigenen Werkstoffe sehr ausgiebig im heimischen Testlabor in Köln, wo verschiedene Lagerwerkstoffe mit unterschiedlichen Wellenmaterialien kombiniert werden, um somit möglichst präzise Reibwert und Verschleiß berechnen zu können. Auch Lemken testet die Produkte speziell für ihre Anforderungen am eigenen Standort in Alpen.